Die World Karate Federation (WKF) hat jüngst intensiv über eine erneute Aufnahme der Karate‑Sportart in die Programme der Olympischen Spiele diskutiert – insbesondere im Blick auf die Olympic Games Brisbane 2032.
In einer offiziellen Sitzung zwischen der WKF‑Führung und dem Organisationskomitee von Brisbane 2032 wurden die strategische Bedeutung und das weltweite Potenzial des Karate‑Sports dargelegt. Die WKF verwies auf rund 100 Millionen Praktizierende und über 320 Millionen Fans weltweit – Zahlen, die bewusst als Argument für die Rückkehr in den Olympiakreis eingebracht wurden.
Ein besonderes Augenmerk wurde auf Australien gelegt: Dort sind rund 200.000 Personen jährlich im Karate aktiv, und in vielen Schulen wurde Karate bereits als Bestandteil des Bewegungs‑ und Resilienzprogramms integriert. Dies illustriert nach Ansicht der WKF, wie der Sport zur Förderung von Gesundheit, Disziplin und Gemeinschaft beitragen kann – Faktoren, die auch von Olympischen Spielen gerne hervorgehoben werden.
Für den deutschen Karate‑Sport könnte diese Entwicklung weitreichende Auswirkungen haben. Eine Aufnahme in das olympische Programm würde nicht nur mediale Aufmerksamkeit und eine gesteigerte finanzielle Förderung bedeuten, sondern auch eine Aufwertung für Ausbildung, Talententwicklung und Vereinsarbeit. Aus Sicht vieler Trainer und Verbandsverantwortlicher ist dies eine Chance, die „unsichtbaren“ Leistungen der Athletinnen und Athleten stärker ins Rampenlicht zu rücken.
Allerdings ist die erste Prüfung noch nicht bestanden: Das Organisationskomitee muss formell eine Empfehlung an das Internationale Olympische Komitee (IOC) geben, und die endgültige Entscheidung wird erst Jahre vor 2032 fallen. Dennoch signalisiert das frühzeitige Gesprächsinteresse und die strategische Vorbereitung eine klare Absicht – und schafft Vorfreude auf eine mögliche große Bühne für Karate‑Wettkämpfe.
In der Zwischenzeit bleibt es spannend, wie nationale Verbände reagieren: Werden Verbände wie Deutscher Karate Verband ihre Programme neu ausrichten, mehr Kooperationen mit Schulen eingehen und gezielt Nachwuchs auf diese mögliche olympische Perspektive vorbereiten? Die kommenden Monate könnten hier wichtige Weichenstellungen bringen – für Athleten wie Trainer, und nicht zuletzt für die Clubs vor Ort.